Alexander Gonzalez, warum geben Sie das Präsidium des WVL ab?
Es ist keineswegs so, dass mir das Amt nicht mehr Spass macht oder dass ich amtsmüde geworden bin. Aber wenn man einen Verband zehn Jahre lang präsidiert hat, ist die Zeit für neue Kräfte gekommen. Und da wir zurzeit einen tollen Vorstand haben, trete ich mit einem sehr guten Gefühl zurück.
Wie hat sich der WVL in den letzten zehn Jahren entwickelt?
Die Mitgliederzahl ist von 420 auf rund 500 gestiegen, wodurch wir etwas breiter aufgestellt sind. Auch werden wir als Verband heute stärker wahrgenommen. Früher mussten wir die Medien anfragen, wenn wir uns zu einem Thema Gehör verschaffen wollten. Heute werden wir von den Medien angegangen. Was ich ebenfalls feststelle: Der Austausch mit der Stadtregierung ist besser als vor zehn Jahren.
Welches sind die schönsten Erfolge in Ihrer Amtszeit?
Bei meinem Amtsantritt setzte ich mir zum Ziel, unseren Mitgliedern eine lebendige Networking-Plattform zu bieten und eine WVL-Unternehmerfamilie zu etablieren. Ich denke, das ist uns ganz gut gelungen. Eines der Highlights war zweifellos, dass wir 2019 die Jubiläums-DV des KGL durchführen durften. Vor dieser Aufgabe hatte ich gehörig Respekt, doch der Aufwand hat sich gelohnt. Auch für mich persönlich: Immerhin durfte ich neben einem Bundesrat in der ersten Reihe sitzen. Da wurde mir schon etwas warm ums Herz.
Gab es auch Enttäuschungen?
Klar. Wiederholt feststellen zu müssen, wie anspruchsvoll die politische Arbeit in der Stadt aufgrund der Bevölkerungsstruktur und der Kräfteverhältnisse in Parlament und Regierung sein kann, kann schon recht frustrierend sein. Als Beispiele habe ich die langjährige Diskussion über die Nutzung des Inseli oder die Thematik mit den Velostationen im Kopf.
Wie gedenken Sie die zusätzliche Freizeit zu nützen?
Ich freue mich, wieder mal eine Töfftour zu unternehmen, mehr joggen und biken zu gehen und mich etwas intensiver meiner Weinsammlung widmen zu können. Daneben würde ich mich gerne in neuen Projekten als Verwaltungs- oder Stiftungsrat engagieren. Da habe ich mich in den letzten Jahren etwas zurückgehalten. Alles in allem gehe ich davon aus, dass sich die Lücke schnell schliessen wird.