Aufholjagd in die digitale Zukunft

Home-Office, Videokonferenzen, Online-Shop: Viele KMU haben sich zu Beginn der Pandemie und den darauffolgenden Lockdowns in einer anderen Welt wiedergefunden. Was bisher wie Zukunftsmusik geklungen hat, musste praktisch über Nacht zum Alltag werden. Das bedeutete natürlich viele Anfragen für Informatik-Unternehmen.

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Die Zukunft ist pandemiebedingt für zahlreiche KMU schneller angekommen als erwartet. Den Job, von überall her machen zu können, als ob man im Büro sei – das ist dann wohl in ein oder zwei Generationen zentral, dachten sich viele. Und plötzlich soll dem Lockdown geschuldet es nun überall Standard sein.
Die Universität Zürich hat dies 2021 in einer Studie untersucht. Grosse Veränderungen wurden bei Homeoffice und Online-Käufen festgestellt. Jene, deren Beruf im Homeoffice ausgeführt werden kann, waren während der Covid-19-Zeit zu 61 Prozent von zuhause aus tätig. Zum Vergleich: Vor der Pandemie wurde dies im Durchschnitt zu 19 Prozent getan. Zudem wurden 35 Prozent der Einkäufe online getätigt – vor Covid-19 lag dieser Wert bei 26 Prozent.

Gut vorbereitet, gut durchgekommen

Die KMU in die digitale Zukunft gebracht haben die Informatik-Unternehmen. Darunter die Dacor Informatik AG in Luzern. «Schnell reagieren mussten wir bei Einführung der Homeoffice-Pflicht. Damals sind bei uns die meisten Anfragen eingegangen», sagt Geschäftsführer Kevin Kuster. Viele Kunden haben die Entwicklung nah verfolgt und frühzeitig Bedarf angemeldet, einige hätten aber auch bis zuletzt gehofft, dass die Massnahme nicht kommt und zugewartet.
Mit den Umrüstungen zwecks Homeoffice sei die Dacor rasch und gut zurechtgekommen. Affinere  oder grössere Kunden hatten teilweise bereits vor der Pandemie aktive Homeoffice-Infrastrukturen. Kuster: «Die Mehrheit der Kunden, die den Betrieb durch Hygiene-Massnahmen aufrechterhalten konnten,  haben Leistungen bei uns bestellt.» Praktisch nur vom Gewerbe, welches mit dem nun ausbleibenden Publikumsverkehr funktionierte und schliessen musste, kamen kaum Anfragen. Mit dem Mehraufwand ist man bei der Dacor gut durchgekommen. Pandemiebedingt herausfordernd waren eher die Lieferschwierigkeiten bei Laptops und Komponenten. «Mit vorausblickender Planung, genauer Lager-Planung und Umrüstung von Restbeständen sind wir hier jedoch glimpflich davon gekommen», sagt Kuster.
Was von der Pandemie bleibt, ist laut Kuster, dass praktisch allen klar ist, dass es in Zukunft ohne Informatik definitiv nicht mehr geht. Und weitere Arbeit für die Informatiker: Beim überstürzten Entsenden ins Homeoffice haben einige KMU den Sicherheitsaspekt vernachlässigt. «Die Zahl der Cyber-Attacken hat massiv zugenommen», sagt Kuster.

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