Erfahrung mit Teilzeit-Mitarbeitenden: Diese Firma erkennt vor allem Vorteile

Der Schweizer Arbeitsmarkt weist immer mehr Teilzeit-Mitarbeitende aus: Verursachen diese für die KMU einen Mehraufwand in der Organisation und erschweren die Kommunikation? Bei der MediData AG mit Sitz in Root arbeitet gut ein Drittel der 92-köpfigen Belegschaft in einem Teilzeit-Pensum. CFO Adrian Krummenacher sagt, warum die Firma den eingeschlagenen Weg keinesfalls bereut.

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Der Firmenname MediData AG wird dem einen oder der anderen bekannt vorkommen. Das Unternehmen umschreibt seinen Sinn und Zweck selber so: «MediData stellt verlässliche Vernetzung sicher – für optimale Prozesse, flexible Zusammenarbeit und eine nachhaltige Digitalisierung im Schweizer Gesundheitssystem. So leistet MediData einen messbaren Beitrag zur digitalen Weiterentwicklung des Gesundheitssystems und zur nachhaltigen Verbesserung der Lebensqualität in der Schweiz.»

CFO arbeitet wieder Vollzeit

Immer, wenn MediData eine Stelle ausschreibt, bietet sie den Bewerbenden die Möglichkeit an, auch mindestens 80 Prozent Teilzeit zu arbeiten. «Wir würden uns etwas vergeben, wenn wir auf Vollzeitbeschäftigung beharrten», ist sich CFO Adrian Krummen-acher sicher. «MediData arbeitet nach modernen, agilen Arbeitsweisen und orientiert sich dabei am SAFe-Modell – einem Rahmen, der auf klaren Rollen, regelmässigem Austausch und transparenter Zusammenarbeit basiert. Das ermöglicht es uns, auch mit unterschiedlichen Teilzeitpensen effizient und gut abgestimmt zusammenzuarbeiten.»

Die Strategie dahinter ist eine nachvollziehbare: «Wir wollen ein attraktiver Arbeitgeber sein und die besten Mitarbeitenden beschäftigen, damit wir als Firma unsere Ziele erreichen, unsere Kunden zufrieden stellen und wirtschaftlich arbeiten können. Ich bin froh darüber, wenn jemand 80 Prozent arbeitet und motiviert bei der Sache ist», sagt Adrian Krummenacher. Per Ende letzten Jahres arbeiteten 31 der 92 Beschäftigten Teilzeit. Auch CFO Adrian Krummenacher kennt die Chancen und Herausforderungen von Teilzeitarbeit aus eigener Erfahrung und hat selbst in einem Teilzeitpensum gearbeitet, sein Pensum 2025 aber wieder auf 100 Prozent erhöht. 
 

Teilzeitarbeit schärft Bewusstsein

«Heutzutage wollen auch Väter etwas von ihren Kindern haben und Zeit mit ihnen verbringen. Das ist doch schön. Deshalb haben wir als Firma Verständnis für das Thema Work-Life-Balance», führt Adrian Krummenacher aus.

In einem kleinen Teilzeitpensum zu arbeiten ist in Einzelfällen und in sehr gut organisierten Teams möglich. Er begründet dies damit, dass die Firma sich in einem technologischen Umfeld befinde. «Unsere Mitarbeitenden bilden sich ständig weiter. Die agilen Arbeitsweisen helfen, die nötige Struktur und Transparenz zu schaffen – aber bei sehr kleinen Pensen stösst auch ein agiles Setting an Grenzen, weil die Taktung und Abstimmung im Team ein gewisses Mindestpensum voraussetzen.»

Er zieht eine positive Bilanz: Teilzeitpensen im höheren Bereich wirken sich positiv auf die Kommunikation untereinander und die Produktivität aus. «Im Entwicklungsbereich arbeitet jeweils ein Team zusammen und das erfordert tägliche Absprachen. Darum bin ich der Meinung, dass Teilzeitpensen das Bewusstsein für den Austausch untereinander schärfen. Die Arbeit geht ja weiter an dem Tag, an dem eine Teilzeit arbeitende Person frei hat. Und ich denke auch, dass die Produktivität durch Teilzeit gar angeregt wird, weil vieles vorbereitet wird. Unsere agile Arbeitsweise verstärkt diesen Effekt zusätzlich: Durch klar definierte Rollen, kurze Feedbackzyklen und ein hohes Mass an Selbstorganisation können wir auch bei Teilzeitmodellen effizient zusammenarbeiten.» (aci)  

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