«Es ist wichtig, dass die Frauen sich in diesen Spitzenpositionen zeigen»

Ist ein Trend ersichtlich, dass Frauen für Spitzenpositionen in Luzerner KMU gefragter sind denn je?
Wir haben Michael Wey, dem Standortleiter von Persigo in Luzern und Mitglied der Geschäftsführung, ein paar Fragen zu diesem Thema gestellt. Der Fachmann ordnet die Lage am Arbeitsmarkt ein und sagt, warum Politik und Arbeitgeber bei der Förderung von Frauen in der Pflicht stehen.

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Suchen Luzerner KMU vermehrt nach Frauen, um Führungspositionen zu bekleiden? Lässt sich das an Zahlen festmachen?
Die Positionen werden grundsätzlich nicht nach Geschlecht, sondern nach Qualifikation und Persönlichkeit vergeben. Es gibt nach wie vor viele Branchen, die männerdominiert sind und somit zu wenig Frauen zur Auswahl stehen. Es gibt keine Zahlen, die man generell nennen kann.

Oder spüren Sie nach wie vor Skepsis gegenüber Frauen in der Führung?
Wenn sich genug Frauen bewerben und es eine Auswahl gibt, spüre ich wenig Skepsis. Gerade im aktuellen Markt ist dies bei einer Vorbesprechung gar kein Thema und die Unternehmen setzen auf Qualifikation, Können und Erfahrung.

Erwartet man von Frauen die gleichen Qualitäten und Erfahrungen wie von Männern? Oder sucht man bewusst andere Skills?
Die Anforderungen werden genau gleich ausgelegt. Gerade bei den Führungsfunktionen braucht man Leaderpersönlichkeiten, um die Mitarbeitenden für sich gewinnen zu können.

Besteht bei KMU die Angst, Frauen in gewissem Alter eine Führungsposition zu geben, weil sie wegen Schwan- gerschaft und Mutterschaftsurlaub fürs Unternehmen ausfallen könnten?
Wenn die richtige Person für die Führungsposition kommt, dann ist dies kein Thema. Den Führungspersonen aller Geschlechter ist bewusst, was man mit dem Führungsskill erreichen kann, sogar bei einer Abwesenheit bei Mutterschaft oder Familienzeit.

Die Anzahl Frauen, die eine Matura abschliessen, ist in den meisten Jahrgängen höher als die der Männer. Trotzdem sind in der Arbeitswelt die Männer in der Mehrzahl bei der Bekleidung von Führungspositionen. Wie erklären Sie sich das?
Führungsaufgaben kommen meistens in den Altersjahren dreissig bis vierzig zum Tragen. In diesem Alter gibt es weniger Frauen, die auf die Führung aspirieren, da Familie ein Thema ist. Hier sind  Politik und Arbeitgeber gefordert. Es braucht in diesem Alter geschlechts-unabhängige erste Führungserfahrung, um auch später in Spitzenpositionen Führung zu übernehmen.

Wie wichtig ist die Bedeutung von Frauen in Spitzenpositionen als Vorbild für die junge Generation?
Es ist wichtig, dass sich die Frauen in diesen Spitzenpositionen zeigen. Wie vorgängig erwähnt, muss man im ersten Lebensabschnitt mit Führungserfahrung starten und es gibt keine besseren Beispiele, als dass man Frauen als Vorbilder wahrnimmt und diese in der Öffentlichkeit auftreten.

Persigo AG

Seit 1974 bilden Menschen und Arbeit den Kern unserer Tätigkeit. Unser oberstes Ziel ist es, Menschen und Unternehmen zusammenzubringen, die sich gegenseitig zum Erfolg verhelfen. Als eine der grössten Personalberatungen in der Zentralschweiz arbeiten die 17 Mitarbeitenden für den Mandats- als auch im Projekt- sowie Temporärbereich.

Weiterführende Infos auf www.persigo.ch

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