«Gewisse Branchen haben brutale Probleme»

Jérôme Martinu hat vor einem halben Jahr den KGL-Direktorenposten übernommen. Im Gespräch mit der Luzerner Zeitung erzählt er, wie er den Einfluss des Verbandes sichern will.

Alessandro Perucchi (Luzerner Zeitung): Sie sind nun seit rund einem halben Jahr Direktor des KMU- und Gewerbeverbands Kanton Luzern KGL. Wie war Ihr Start?

Jérôme Martinu: Er war perfekt, ich bin sehr zufrieden. Da wir genügend Zeit hatten für die Überführungsarbeiten, konnte ich per 1. August den Direktorenposten nahtlos von Gaudenz Zemp übernehmen. Geholfen dabei hat auch das Team der Geschäftsstelle, denn sie arbeiten dossierfest und selbstständig; ich konnte mich von Anfang an auf meine Aufgaben konzentrieren.

Ihr Vorgänger, Gaudenz Zemp, ist seit dem letzten Herbst Gemeindepräsident von Horw. Zuvor sass er während zehn Jahren für die FDP im Kantonsrat. Sie hingegen politisieren nicht auf parlamentarischer Ebene. Ist das ein Nachteil für den Verband?

Wer sich für gute Wirtschaftsbedingungen im Kanton einsetzt, wie wir das beim KGL tun, muss ohnehin politisieren. Innerhalb des Verbands besteht ein starkes und stabiles politisches Netzwerk mit sehr direkten Wegen zu Behörden, Regierung und ins Parlament durch gewerbenahe Politikerinnen und Politiker.

Werden Sie selbst kandidieren?

Für mich hat ein Kantonsratsmandat derzeit keine Priorität. In den ersten sechs Monaten als Direktor des KGL konzentrierte ich mich auf den Verband und die Arbeit. Es ist aber bekannt, dass ich ein liberal-bürgerliches Profil habe. Ich schliesse nicht aus, dass zukünftig ein Parteibeitritt und eine Kandidatur sinnvoll sein könnten.

Wie wollen Sie den Einfluss des Verbands sicherstellen?

Bei wichtigen Sachvorlagen positionieren wir uns früh und klar, wir kommunizieren das auch so. Innerhalb des Verbands haben wir regelmässig Politikversammlungen, gewissermassen unser internes Parlament, wo die Mitglieder vor Abstimmungen Parolen fassen und kontrovers darüber diskutieren. Mit der Gewerbegruppe und ihren 40 Kantonsrätinnen und Kantonsräten haben wir auch einen direkten Draht ins Parlament. Als grösster Wirtschaftsverband im Kanton Luzern sitzen wir zudem mit der Regierung am Tisch, wenn es um Diskussion oder Ausarbeitung wirtschaftlicher Rahmenbedingungen geht.

Hier können Sie das gesamte Interview nachlesen: Luzerner Zeitung, 30. Januar 2025

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