Impulsveranstaltung LUZERN21: Anders als geplant

Rund 300 Personen hätte LUZERN21 in die Messe Luzern gelockt. Weil das in diesem Jahr nicht möglich war, präsentiert der KGL das KMU-Barometer nun in digitaler Form. Die Umfrageergebnisse und Videos zu brennenden Themen sind unter www.kgl.ch/luzern21 einsehbar.

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Für den 12. November 2020 war sie vorgesehen, die traditionelle Impulsveranstaltung der Luzerner KMU-Wirtschaft in der Messe Luzern. LUZERN21 fiel dieses Jahr jedoch Corona zum Opfer. Ein erfrischendes Element hätte wiederum der «Heisse Stuhl» – diesmal mit Regierungsrat Marcel Schwerzmann – werden sollen. Halb so schlimm: Trotz Absage der Veranstaltung konnte sich der Bildungsdirektor und nächste Regierungspräsident den «spitzen» Fragen von KGL-Direktor Gaudenz Zemp nicht entziehen. Gestellt wurden sie im «Heissen Studio» von Tele 1. Angesprochen auf die Höhe der Unterstützungsgelder für die Wirtschaft meinte Schwerzmann, dass die neue Härtefallregelung, wonach den Unternehmen 25 Millionen Franken ausbezahlt werden sollen, angemessen sei. Bedingung ist, dass sie mindestens fünf Mitarbeitende haben, was im KMU-geprägten Kanton Luzern mit durchschnittlich sechs Mitarbeitenden vielfach nicht zutrifft. Dazu Schwerzmann: «Es mag Unternehmen geben, die hier benachteiligt werden, aber Bund und Kantone geben sich grösste Mühe, möglichst viele Firmen und Arbeitsplätze zu retten.» So habe der Bund auch für Einzelfirmen seit geraumer Zeit schon die Möglichkeit des Null-Zins-Darlehens.

«Fachkräftemangel kehrt zurück»

Auf den Fachkräftemangel angesprochen, der sich durch Corona entschärfen könnte, antwortete Schwerzmann: «Falls dem so ist, ist das ein temporäres Phänomen. Sobald die Firmen nach Corona wieder mehr Arbeit haben, wird auch der Fachkräftemangel zurückkehren. Wäre dem nicht so, würde das bedeuten, dass wir viele Arbeitsplätze ans Ausland verloren haben, und das will hier niemand.» Für die Zukunft erhofft sich Marcel Schwerzmann von den KMU, dass sie sich weiterhin solidarisch zeigen: «Jeder muss bereit sein, ein Stück des Schadens zu tragen. Und jeder soll nur dann Hilfe in Anspruch nehmen, wenn er sie wirklich braucht. Ist das der Fall, werden der Kanton Luzern und seine Unternehmen gestärkt aus dieser Krise hervorgehen.» Bei der abschliessenden Ja/Nein-Fragerunde zog der Luzerner Bildungsdirektor nur bei einer Frage den Joker: Ob der Regierungsrat im Herbst 2021 dem Kantonsrat eine Steuererhöhung per 2022 beantragen würde.

Jetzt ist Solidarität gefragt. Jeder muss bereit sein, ein Stück des Schadens mitzutragen.
Marcel Schwerzmann, Regierungsrat Kanton Luzern

Video-Interviews mit Gewerblern

Krisen sind immer auch Chancen. In den Video-Interviews, die diesmal von Tele1-Moderatorin Sara Wicki geführt wurden, zeigt der KGL mit Homeoffice und E-Mobilität zwei Chancen für die Luzerner KMU und den Klimaschutz auf. Zum Homeoffice: Rund ein Viertel weniger Energie wurde während der Coronakrise verbraucht. Einer der Hauptgründe ist der starke Rückgang in der Mobilität. Der Reiseverkehr brach weitgehend ein. Die Menschen verbrachten ihre Ferien im eigenen Land anstatt auf einer Kreuzfahrt im Mittelmeer oder am Strand in Thailand. Wer zu Stosszeiten unterwegs war, bemerkte zudem eine deutliche Abnahme beim Berufsverkehr. Ein Treiber dieser Entwicklung ist das vermehrte Arbeiten im Homeoffice. Dank Homeoffice sparen sich viele Mitarbeiter den langen Arbeitsweg. Damit schaffen sie Platz auf den Strassen und im öV und sparen so Energie ein. Eine deutsche Studie hat sich mit diesem Effekt beschäftigt. Sie besagt: Würden 40 Prozent der Arbeitnehmer dauerhaft an zwei Wochentagen zu Hause arbeiten, könnten 18 Prozent der Emissionen aus dem Pendlerverkehr und vier Prozent der Gesamtemissionen des Personenverkehrs eingespart werden. Dass dies nicht reines Wunschdenken ist, zeigt das KMU-Barometer. So geben rund ein Viertel der befragten Luzerner KMU an, dass sie künftig im gleichen Ausmass Homeoffice wie während der Coronakrise anbieten oder sogar noch ausbauen wollen. Ebenfalls einen Schub erfuhr dank der Krise die digitale Kommunikation. Dank Corona haben viele erkannt, dass man sich für Sitzungen nicht zwingend physisch treffen muss. Es geht genauso gut digital. Dabei sparen die Mitarbeiter und andere Sitzungsteilnehmer Kosten und Energie für die Anfahrtswege.

Ausbau E-Mobilität

Neben dem Ausbau der digitalen Infrastruktur für Homeoffice und Videokonferenzen gibt es weitere Chancen, die Mobilität zugunsten des Klimas zu entwickeln. Zum Beispiel mit dem Ausbau von Ladestationen für Elektroautos bei Gewerbegebäuden. Immer mehr Elektroautos sind auf der Strasse unterwegs, privat wie geschäftlich. Entsprechend braucht es eine erweiterte Infrastruktur zum Laden, nicht nur zu Hause, sondern auch unterwegs. Dies haben einige Luzerner Unternehmen bereits erkannt, so auch die Renggli AG in Sursee. «Es gehört zu unserer DNA, dass wir uns nachhaltig verhalten. Entsprechend schaffen wir immer mehr Elektrofahrzeuge an und man kann bei uns Strom tanken», sagt CEO Max Renggli. Mehr zu den Chancen für die Luzerner KMU gibts unter www.kgl.ch/luzern21.

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