Arbeitnehmer Ü55: Viele ihrer Vorzüge werden in der Wirtschaft verkannt

Teuer, zu wenig digitalisiert und nicht mehr so «up to date»? Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer haben ab einem gewissen Alter mit reichlich Vorurteilen zu kämpfen. Auf Stellensuche oder beim Wunsch nach einer beruflichen Veränderung machen ihnen diese bisweilen schwer zu schaffen. Dabei haben ältere Semester durchaus auch schlagende Argumente auf ihrer Seite, mit denen sie punkten können.

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Enorme Erfahrung
Ältere Arbeitnehmer haben oft jahrzehntelange Berufserfahrung und ein tiefes Fachwissen, auf das sie in verschiedenen Situationen zurückgreifen können. Diese Expertise kann besonders wertvoll sein, wenn es darum geht, komplexe Probleme zu lösen, neue Ansätze zu finden oder auch jüngere Mitarbeiter zu schulen.

Hohe Loyalität
Ältere Mitarbeiter sind in der Regel loyaler und weniger geneigt, das Unternehmen in überschaubarer Zeitspanne zu wechseln. Sie müssen kein Job-Hopping mehr betreiben und schätzen ihren Arbeitsplatz und das berufliche Umfeld umso mehr. Ü55-Mitarbeiter tragen zu einer stabileren Belegschaft bei und reduzieren so auch in erheblichem Masse Kosten und Aufwand für Recruiting, Neueinstellungen und Einarbeitung.

Viel Sozialkompetenz
Durch ihre Lebenserfahrung bringen ältere Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer oft auch ein hohes Mass an Sozialkompetenz und Führungsqualität mit. Sie sind geübt im Umgang mit verschiedenen Persönlichkeiten und Charakteren und lassen sich weniger schnell aus der Ruhe bringen. Sie können in Konfliktsituationen vermitteln und sind auch ideal als Mentoren für jüngere Kollegen geeignet.

Zeitliche Flexibilität
Viele Ü55-Arbeitnehmer haben keine oder deutlich weniger familiäre Verpflichtungen und können daher flexibler arbeiten. Sie sind oft bereit, Teilzeit- oder flexible Arbeitsmodelle anzunehmen, was den Unternehmen dabei hilft, Unregelmässigkeiten und  Schwankungen im Arbeitsaufkommen zu bewältigen.

Finanzielle Unabhängigkeit
Ältere Arbeitnehmende sind im Vergleich zu ihren jüngeren Kolleginnen und Kollegen oft finanziell unabhängiger und haben daher weniger Druck, hohe Gehälter zu verlangen. Dies kann sie zu kostenattraktiven Alternativen im Vergleich zu jüngeren Semstern machen, die auf höhere Gehälter und Sozialleistungen pochen.

Disziplin und Zuverlässigkeit
Mit der Erfahrung aus einer langen Berufskariere punkten viele ältere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter durch ein hohes Mass an Disziplin und Zuverlässigkeit. Sie sind es gewohnt, verantwortungsbewusst und engagiert zu arbeiten, auch mal Überstunden zu machen – was sich sowohl positiv auf die Produktivität als auch auf die Unternehmenskultur auswirken kann. Da kann sich der eine oder andere aus der «Gen Z» womöglich noch was abschauen.

Gutes Netzwerk 
Im Laufe ihrer Karriere haben ältere Arbeitnehmer oft ein umfangreiches berufliches Netzwerk aufgebaut. Dieses kann für das Unternehmen sehr wertvoll sein, sei es für neue Geschäftskontakte, Kooperationen, Projekte oder auch Rekrutierungen.

Mehr Vielfalt
Die Einbindung älterer Arbeitnehmer trägt zur Diversität am Arbeitsplatz bei. Unterschiedliche Altersgruppen bringen verschiedene Perspektiven und Erfahrungen in den Arbeitsalltag mit ein, was die Innovationskraft und Problemlösungsfähigkeit eines Teams stärkt und auch zur Verbesserung von Produkten und/oder Dienstleistungen führen kann.

Bei genauerer Betrachtung zeigt sich also: «Ü55er» haben jede Menge zu bieten. Es ist an den Unternehmen, deren Vorzüge vermehrt zu nutzen, Vorurteile abzubauen und stattdessen gezielte Massnahmen zur Integration und Förderung älterer Mitarbeiter zu ergreifen. Damit diese ihr Potenzial voll entfalten können. Zum Vorteil der Firma. 

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