Kanton will Standortattraktivität steigern

Die kantonale Dienststelle Raum und Wirtschaft konzentriert sich darauf, im Rahmen der Neuen Regionalpolitik des Bundes einen Beitrag zur Standortattraktivität für Unternehmen in den Regionen des Kantons und damit auch zur Schaffung und dem Erhalt von Arbeitsplätzen zu leisten. Auf welche Art und Weise können die KMU von dieser Wirtschaftsförderung profitieren?

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Es ist ein grosses Spektrum, indem die kantonale Fachstelle Wirtschaftsentwicklung aktiv ist. Wichtig zu wissen ist dabei:  Das rawi ist im Hintergrund tätig und hilft anderen dabei, zu wirken. «Dazu vereinbaren wir periodisch, welche Leistungen unsere Partnerorganisationen zugunsten des Wirtschaftsstandortes Luzern und seiner Unternehmen erbringen», sagt Samuel Graf, Abteilungsleiter des rawi.

Bei der Umsetzung der Neuen Regionalpolitik (NRP) spannt  es mit den regionalen Entwicklungsträgern und Luzern Tourismus zusammen. Sie sind die Ansprechpartner, wenn es darum geht, innovative, wertschöpfungs- und wachstumsorientierte Projekte einzureichen und genehmigen zu lassen.

Hilfe bei der Anwendung von KI und Angebote für Startups
Für die Unterstützung der regionalen Wirtschaft ist eine ansehnliche Summe Geld verfügbar. «In den Jahren 2024 bis 2027 stehen insgesamt Mittel von 12,72 Millionen Franken für kantonale und interkantonale Projekte sowie 4,8 Millionen Fr. für Darlehen zugunsten von Infrastrukturen zur Verfügung», hält Samuel Graf fest.

Aber von was für Projekten, die vom rawi gefördert werden, ist die Rede? «Beispielsweise können wir durch gezielte Angebote des Projekts LAC2 Unternehmen und weiteren Akteuren dabei helfen, die Entwicklung von Künstlicher Intelligenz für ihre Geschäftsbereiche zu erproben.» Ein weiteres Beispiel, das Samuel Graf nennt, ist das Projekt *zünder. Dieses schafft ganz spezifische Angebote für Startups.

Innovation gibt es nicht ohne Risiko. Deshalb ist es genauso wichtig, die Erkenntnisse aus gescheiterten wie aus erfolgreichen Projekten zu evaluieren.
Samuel Graf, Abteilungsleiter Wirtschaftsentwicklung

Der Fokus der NRP liegt auf Überbetrieblichen Projekten
In einem ganz anderen Themenfeld ist das Projekt Flowtrail Marbacheregg beheimatet. «Damit konnten die Sportbahnen Marbacheregg eine überzeugende Antwort auf die Herausforderung der schneearmen Winter finden und attraktive Monutainbike-Angebote schaffen», erläutert Samuel Graf. Und als letztes Beispiel nennt er Vorhaben auf Gemeindeebene. «In verschiedenen kommunalen Projekten wurden gemeinsam mit der Bevölkerung Strategien für die Weiterentwicklung der Dorfkerne erarbeitet.» Eines davon wurde beispielsweise in Büron entwickelt.

Um einem möglichen Missverständnis vorzubeugen: Die NRP ist nicht dazu da, um einem Unternehmen mit einer guten Geschäftsidee finanziell unter die Arme zu greifen. Samuel Graf hält fest: «Der Fokus der NRP liegt auf überbetrieblichen Projekten. Das heisst: Wenn mehrere Unternehmen gemeinsam eine Geschäftsidee haben, könnte die NRP das richtige Instrument sein, um sie bei der Umsetzung zu unterstützen.»

Weil die NRP aber nicht in jedem Fall das richtige Instrument ist, um bei der Umsetzung einer Idee zu helfen, werden gemeinsam mit den Umsetzungspartnern – zum Beispiel Luzern Plus, Idee Seetal oder  InnovationsTransferZentralschweiz, um nur ein paar zu nennen – umfassende Vorabklärungen gemacht und nach Lösungen gesucht. «Wird dann ein Projekt definitiv zu Handen der NRP eingereicht, so sind die Chancen hoch, dass wir es auch unterstützen können.» In aller Regel dauert es seiner Erfahrung nach maximal sechs Wochen von der Eingabe des Projekts bis zum Entscheid.

60 Mitunterstütze Projekte in der letzten Legislatur
Samuel Graf wähnt die «umsetzungsorientierte Wirtschaftspolitik im Kanton Luzern auf einem guten Weg. Samuel Graf belegt seine Einschätzung mit den 60 mitunterstützten Projekten in der letzten Legislatur von 2020 bis 2023. «Mit rund acht Millionen Franken NRP-Förderung konnten Projekte mit einem Gesamtvolumen von 19 Millionen Fr. ausgelöst werden.»

Zudem: Im Vergleich zu den drei vorangegangenen Umsetzungsperioden ab 2008, in dem der Bund die NRP ins Leben gerufen hat, «konnte eine stetige Steigerung erreicht werden.» Die Wirkung der Projekte, fügt Samuel Graf an, sei sehr unterschiedlich. «Deshalb legen wir für alle Projekte eigene Zielwerte fest und beobachten diese über mehrere Jahre.»

Fachkräftemangel ist einer von drei grossen Herausforderungen
Dabei gibt er zu bedenken: «Innovation gibt es nicht ohne Risiko. Deshalb ist es genauso wichtig, die Erkenntnisse aus gescheiterten wie aus erfolgreichen Projekten zu evaluieren.»

Die Wirtschaftspolitik des rawi im Rahmen der NRP sieht sich in den nächsten Jahren mit ein paar grossen Herausforderungen im Kanton Luzern konfrontiert. Samuel Graf denkt dabei an «attraktive Entwicklungsflächen für Unternehmen sowie die digitale Transformation und den Fachkräftemangel.» Deshalb ist er davon überzeugt, dass das Finden von Lösungen für diese Her-ausforderung in Zukunft eine noch wichtigere  Rolle spielen werde.

Es gilt, das Innovations-Coaching noch bekannter zu machen
Einen Ansatzpunkt hat Samuel Graf bereits zur Hand: «Beispielsweise gilt es, das Innovations-Coaching für KMU durch den Verein InnovationsTransferZentralschweiz (ITZ) noch bekannter zu machen, so dass dieses aktiv durch die Unternehmen genutzt werden kann.»

Für weitere Informationen zu der NRP
https://rawi.lu.ch/themen/Neue_Regionalpolitik_NRP

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