Künftige Finanzierung: So will sich der KGL auf ein breiteres Fundament stellen

Einen «Fünfliber» mehr pro Mitglied für den Jahresbeitrag ab 2027 und 120'000 Franken mehr Dividende von der Tochterfirma Gewerbe-Treuhand (GTL): So will sich der KMU-und Gewerbeverband Kanton Luzern den finanziellen Herausforderungen bis 2030 stellen. Direktor Jérôme Martinu erläutert, warum eine Verbandsfinanzierung sichergestellt werden soll, die langfristige Stabilität garantiert.

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Die aktuelle Finanzierung des KGL wird grossmehrheitlich durch drei Pfeiler sichergestellt: Die Mitgliederbeiträge, die im Jahr 2018 letztmals von 70 auf 80 Franken erhöht wurden, machen wie die verschiedenen Auftrags- und Verbandsmandate jeweils 35 Prozent aus. Weitere 24 Prozent stammen aus Wertschriften und Dividenden. Der kleinste Anteil fällt auf diverse Dienstleistungen und verschiedene Erträge (je drei Prozent).

Kaum finanzieller Spielraum

Was sind die finanziellen Herausforderungen, vor denen der KGL seit längerem steht? Direktor Jérôme Martinu führt aus, dass der KGL wenig finanziellen Handlungsspielraum besitze und die Spar- und Optimierungsmassnahmen ausgereizt seien. «Wir haben jetzt schon eine erhöhte laufende Rechnung um rund 30'000 Fr. pro Jahr. Dazu kommen steigende Kosten zum Beispiel fürs Personal und externe Dienstleistungen.» Das Risiko von Liquiditätsengpässen jeweils zum Jahresbeginn ist für den KGL dadurch deutlich grösser geworden.

«Mit Blick in die Zukunft stehen wir vor Investitionen in IT, Schnittstellen und KI. Darüber hinaus kommen zusätzliche Aufwendungen für Kampagnen, Anlässe, Kommunikation/Social Media auf uns zu», sagte Jérôme Martinu. Darum brauche es jetzt eine umfassende Lösung. «Wir wollen eine Verbandsfinanzierung sicherstellen, die langfristige Stabilität garantiert.»

Dividende wird deutlich erhöht

Daraus ergeben sich folgende Kernanforderungen: Der KGL wahrt das Non-Profit-Prinzip (keine Geldanhäufung). Er baut eine Liquiditätsreserve auf, bei der die Deckelung bei 300'000 Franken inkl. Wertschriftenportfolio liegt. Zudem baut der KGL eine Investitionsreserve auf in der Höhe von maximal 200'000 Fr. Durch die Teuerung bedingt erhöht er die Rückstellungen für die kantonalen Wahljahre um 5'000 auf 50'000 Fr. pro Jahr.

Die Tochterfirma Gewerbe-Treuhand AG wird neu von 2025 bis 2027 jährlich eine Dividende von einer halben Million Franken statt wie bisher 380'000 Franken an den KGL ausschütten, ab 2028 reduziert sich die Dividende schrittweise wieder auf den bisherigen Anteil.»

Derweil soll der Jahresbeitrag für die KGL-Mitglieder ab 2027 von 80 auf 85 Franken steigen. «Die Teuerung hätte es auch gerechtfertigt, den Beitrag um zehn Franken zu erhöhen, aber das erachten wir als derzeit nicht nötig», hielt Jérôme Martinu fest. Das bedeutet: Die Sicherung der finanziellen Zukunft des KGL wird zu drei Vierteln von der GTL und zu einem Viertel von den Mitgliedern getragen. Vorausgesetzt, die Gewerbeverbände und die DV 2026 geben dafür grünes Licht. Die Chancen scheinen gut zu stehen: Aus dem Plenum in Hochdorf gab es keine kritische Wortmeldung.  (aci) 

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