Lehrstellenparcours: KGL-Software besteht Feuertaufe

62 Mädchen und Buben nahmen Ende April am ersten Wolhuser Lehrstellenparcours teil. Die neue, vom KGL entwickelte Software, die der örtliche Gewerbeverein und die Schule bei der Umsetzung verwendeten, hat sich bewährt.

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Einen alten Fensterladen abschleifen, ein verwinkeltes Treppenhaus abdecken und eine Wand streichen. Das gehört zum Alltag eines Malers. Am ersten Wolhuser Lehrstellenparcours von Ende April durften Achtklässler beim Malerteam Brügger Dürmüller GmbH genau das tun. Für Geschäftsführer Fabian Dürmüller ist das Mitwirken beim Lehrstellenparcours Ehrensache. Voller Begeisterung erklärte er den Jugendlichen die Vielfalt des Malermetiers. «Wir haben einen wunderschönen Beruf und können den Leuten erst noch eine Freude bereiten.» Das fasziniert auch Sarah Lustenberger (14). «Und natürlich der Geruch der Farben», wie sie schmunzelnd anfügt. Sie hat schon zweimal bei Fabian Dürmüller geschnuppert und dabei einen so guten Eindruck hinterlassen, dass sie nächsten Sommer wohl hier die Lehre als Malerin EFZ antreten darf. Auch der 14-jährige Elio Heller ist vom Einblick ins Maleratelier beeindruckt. Sein primärer Berufswunsch Logistiker bleibt aber auch nach dem heutigen Tag bestehen.

Wir haben einen wunderschönen Beruf und können den Leuten erst noch eine Freude bereiten.
Fabian Dürmüller, Malermeister aus Wolhusen

Neue Software

Sarah und Elio sind zwei von 62 Wolhuser Achtklässlern, die am vorletzten Dienstag in den Dienstleistungs- und Gewerbebetrieben der Umgebung unterwegs waren, um Eindrücke von den für sie in Frage kommenden Lehrberufen zu sammeln. Initiiert hat den ersten Lehrstellenparcours der Gewerbeverein Wolhusen-Werthenstein. «Es war schon seit einigen Jahren unser Anliegen, zusammen mit der Schule einen solchen Anlass für die Jugendlichen im Berufswahlprozess durchzuführen», sagt Vorstandsmitglied und Drahtzieherin Regina Bühlmann. Vereinfacht wurde die Organisation durch die neue Software, die der KMU- und Gewerbeverband Kanton Luzern (KGL) vor kurzem zusammen mit der Luzerner IT-Firma Login web entwickelt hat. Wolhusen war nun die erste Luzerner Gemeinde, die ihren Lehrstellenparcours vollumfänglich mit dem Tool des KGL organisiert hat. «Die Einteilung der Jugendlichen auf die verschiedenen Ateliers ist automatisiert, ebenso die Atelierblätter, die an die Unternehmen verschickt werden», nennt Regina Bühlmann einige wesentliche Vorzüge. Selbst Anpassungen im Tagesprogramm seien jederzeit mit wenigen Mausklicks möglich.

Zwei Lehrmeisterateliers

Zurück zum Parcours: Neben den vier Berufsateliers, die die Jugendlichen aus dem Pool von 60 auswählten, besuchten sie noch zwei Lehrmeister- und ein Lernendenatelier. Im «Rössli ess-kultur» machte Ruedi Baumeler von der UBS deutlich, was er von Lernenden erwartet: Vom pünktlichen Erscheinen über das korrekte Auftreten beim Schnuppern bis zum spannenden Bewerbungsschreiben, mit dem man auf sich aufmerksam machen soll. Anita Wicki von der Lustenberger Metallbau AG zeigte auf, wie man richtig telefoniert. Die Aufgabe für die Jugendlichen bestand darin, bei einem fiktiven Betrieb für ein Schnupperpraktikum anzufragen. Gar nicht so einfach, wie sich schnell einmal herausstellte. Und schliesslich erzählte Corin Bossert, angehende Fachfrau Bewegungs- und Gesundheitsförderung EFZ bei Connection Wolhusen, wie sie selber den Übertritt in die Berufswelt erlebt hat und was sich dabei für die Lernenden verändert. Angefangen beim Lohn über die kürzeren Ferien bis zur wachsenden Verantwortung und Selbständigkeit.

Reibungsloser Verlauf

Die neue Software des KGL scheint ihre Feuertaufe bestanden zu haben. «Meines Wissens hat alles reibungslos funk-tioniert», sagt Regina Bühlmann. Von den Jugendlichen wie auch von den Berufsbildnern draussen in den Betrieben und den Begleitpersonen habe sie bisher nur positive Feedbacks bekommen. Schulleiter Lukas Brunner ist dankbar, dass der Gewerbeverein das Heft in die Hand genommen und den Jugendlichen sozusagen die Türen der einheimischen Betriebe geöffnet hat. Zudem lobte er die Organisation und Durchführung des Parcours, die dank der neuen Software für alle Beteiligten sehr einfach gewesen sei. «Die Jugendlichen haben innerhalb weniger Stunden viele wertvolle Einblicke in die Berufswelt bekommen, und die Lehrpersonen hatten jederzeit den Überblick, wann die Jugendlichen wo waren», so Brunner. Übrigens: Der erste Wolhuser Lehrstellenparcours hätte eigentlich bereits letzten Herbst stattfinden sollen. Wegen mehreren positiv getesteten Personen musste er jedoch kurzfristig abgesagt werden. Der nächste Parcours findet demnach bereits diesen September statt, eine Woche vor den Herbstferien, dann mit den neuen Wolhuser Achtklässlern.

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