Luzerner Gewerbler blicken hoffnungsvoll ins 2022

Die Luzerner Unternehmen blicken deutlich optimistischer in die Zukunft als noch vor einem Jahr. Das zeigt das KMU-Barometer, das der KMU- und Gewerbeverband Kanton Luzern aufgrund einer Umfrage bei seinen Mitgliedern erstellte.

Veröffentlicht am
Schlagwörter

Bereits zum sechsten Mal in Folge führte der KMU- und Gewerbeverband Kanton Luzern bei seinen Mitgliedern eine Umfrage zu einigen relevanten Wirtschaftsfaktoren durch. Aus den 767 Rückmeldungen – das entspricht rund 12 Prozent der Mitglieder – ergab sich das KMU-Barometer, das Michael Buess von Demoscope am 18. November anlässlich der KGL-Impulsveranstaltung LUZERN 22 den rund 300 Gästen in der Messe Luzern präsentierte. Grundsätzlich lässt sich sagen, dass das Barometer ein deutlich optimistischeres Bild zeichnet als noch vor einem Jahr. Doch zuerst ein Blick auf die aktuelle Situation: 40 Prozent der befragten Firmen geben an, dass sich ihre Auftragslage 2021 gegenüber dem Vorjahr verbessert hat. Letztes Jahr sprachen nur 22 Prozent von einer Verbesserung gegenüber dem Vorjahr. Umgekehrt sagen heute 30 Prozent, dass sich die Auftragslage gegenüber 2020 verschlechtert hat. Vor einem Jahr waren es rund 50 Prozent.

Mehr Aufträge, mehr Gewinn

Bei den Aussichten fürs kommende Jahr zeichnet sich eine deutliche Entspannung ab: 58 Prozent der Befragten rechnen mit einer Verbesserung der allgemeinen Wirtschaftslage im Kanton Luzern, nur 22 Prozent mit einer Verschlechterung. Das entspricht einer Trendwende im Vergleich zum letzten Jahr. Damals rechneten 56 Prozent mit einer Verschlechterung und 32 Prozent mit einer Verbesserung. Nach den Aussichten für ihr eigenes Unternehmen befragt, glauben 57 Prozent an eine bessere Auftragslage (Vorjahr: 45 Prozent), 19 Prozent gehen vor einer Verschlechterung aus (Vorjahr: 38 Prozent). Entsprechend höher liegen auch die Gewinnaussichten: 47 Prozent rechnen mit einem höheren Gewinn (Vorjahr: 34 Prozent), während 25 Prozent von einem tieferen Gewinn ausgehen (Vorjahr: 45 Prozent).

Schwierige Suche nach Fachleuten

Weiter rechnen die Luzerner KMU damit, dass sich im nächsten Jahr ihre Mitarbeiterzahl leicht erhöhen wird. Ihre Befürchtung ist allerdings, dass sie nicht oder nur schwer an genügend qualifizierte Fachkräfte wie auch Lernende herankommen. Der Fachkräftemangel dürfte sich also weiter verschärfen. Anders formuliert: Die Personal-
situation, im letztjährigen KMU-Barometer noch der einzige Lichtblick, ist diesmal der einzige negative Aspekt.

Zwei Drittel mit Lieferengpässen

Im Zuge der Coronakrise befragte der KGL seine Mitglieder erstmals auch nach Lieferengpässen und Preisaufschlägen. 67 Prozent geben an, dass sie aktuell mit Lieferengpässen zu kämpfen haben. 66 Prozent rechnen auch für 2022 mit Lieferengpässen oder gar einer Verschärfung der Situation. Ausserdem: Lieferengpässe führen meistens zu Preisaufschlägen. Deshalb verwundert es nicht, dass 70 Prozent der Befragten aktuell – zumindest bei gewissen Produkten – mehr bezahlen müssen. Nur 26 Prozent sind offenbar überhaupt nicht von Preisaufschlägen betroffen.

Wettstreit der Jungparteien

Bereits eine Institution der Impulsveranstaltung ist der «heisse Stuhl», auf dem sich diesmal Gesundheitsdirektor Guido Graf den kritischen Fragen von Gaudenz Zemp stellte (Auszug aus dem Interview auf Seite 10). Letztes Highlight des unterhaltsamen Abends war der Auftritt der drei bürgerlichen Jungparteien beziehungsweise eines entsprechenden Duos daraus. Sie bekamen im Vorfeld drei Aufgaben gestellt: Sie sollten umsetzbare Vorschläge erarbeiten, um dem Fachkräftemangel zu begegnen, den CO2-Ausstoss der Unternehmen zu senken und die Vereinbarkeit von Familie und Beruf zu fördern. Ihre Erkenntnisse und Vorschläge mussten sie – nach dem Vorbild der bekannten TV-Sendung «Die Höhle der Löwen» – den Teilnehmenden von LUZERN 22 so teuer wie möglich «verkaufen». Am besten tat dies gemäss Online-Saal-Voting das Duo Andrea Kaufmann und Luca Boog von der Jungen Mitte. Sie erhielten 88 der 188 abgegebenen Stimmen und gewannen damit ein doppelseitiges Exklusiv-Interview im Magazin «KMU» des KGL

Modal zum Teilen dieser Seite
  1. Sie befinden sich hier: Home - KGL
  2. Gut zu wissen
  3. Luzerner Gewerbler blicken hoffnungsvoll ins 2022