Warum die Verwaltung in Luzern für Frauen ein attraktiver Arbeitgeber ist

Die Politik im Kanton Luzern ist in diesem Wahljahr femininer geworden. In der 120-köpfigen Legislative haben die Politikerinnen um sieben Sitze zugelegt, in der vormals nur von Männern gebildeten Exekutive sitzen neu zwei Frauen ein. Auch die kantonale Verwaltung, die seit geraumer Zeit eine gute Frauenquote ausweist, hat sich im mittleren Kader deutlich weiblicher aufgestellt.

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Im Gegensatz zu Nachbarländern existiert in der Schweiz keine gesetzlich festgeschriebene Frauenquote für börsenkotierte Unternehmen. Dafür aber so etwas wie eine «Frauenquote light», die vorsieht, dass in den strategischen Leitungsgremien 30 Prozent Frauen und auf höchster operativer Ebene mindestens deren 20 Prozent vertreten sein müssen.

Die Luzerner Kantonalpolitik und ihre Verwaltung müssen sich seit diesem Jahr nicht mehr den Vorwurf gefallen lassen, dem eigenen Anspruch nicht gerecht werden zu können. Mit den neugewählten Michaela Tschuor (Mitte) und Ylfete Fanaj (SP) brachen zwei Frauen die fünfköpfige Männerrunde, die seit 2015 regiert hatte, auf. Und im Kantonsrat ist der Frauenanteil im Vergleich zum 2019 von 41 auf 48 gestiegen.

 

SITZE LUZERNER KANTONSRAT 2023

Partei

Männer

Frauen

Frauenanteil vgl. 2019

Mitte

19

13

+ 3

SVP

20

7

+ 2

FDP

15

7

SP

9

10

Grüne

6

6

GLP

3

5

+ 2

Total

72

48

+ 7

 

FRAUENANTEIL VERWALTUNG KANTON LUZERN

Oberes Kader

Mittleres Kader

Unteres Kader

2021

2023

2021

2023

2021

2023

35%

36%

29%

35%

47%

47%

Quelle: Staatskanzlei Luzern

 

Attraktive benefits beim Kanton

In der Kantonalverwaltung ist der Frauenanteil im oberen wie im unteren Kader in den letzten beiden Jahren konstant geblieben. Im oberen liegt er bei gut einem Drittel (36 Prozent), im unteren bei fast der Hälfte (47 Prozent). «Sehr erfreulich ist, dass in den letzten zwei Jahren der Anteil im mittleren Kader um über einen Drittel gesteigert werden konnte, nämlich von 29 auf 35 Prozent», schreibt die Dienststelle Personal.

Und die Verwaltung des Kantons Luzern weiss genau, warum sie als Arbeitgeberin eine hohe Anziehungskraft auf Frauen ausübt: «Entscheidenden Einfluss auf die Quote von Frauen in Führungspositionen haben die allgemeinen Anstellungsbedingungen. Hier kann der Kanton mit Angeboten wie mobil-flexiblem Arbeiten, der Möglichkeit von Teilzeit auch in Führungspositionen (über alle Funktionen gesehen arbeiten beim Kanton Luzern gut die Hälfte der Mitarbeitenden Teilzeit) und die gute Vereinbarkeit von Beruf und Familie (Mutter-/Vaterschaftsurlaub über dem gesetzlichen Minimum, besondere Sozialzulage und Betreuungsgutschriften für Vorschulkinder) punkten.»

Daraus folgert die Dienststelle Personal: Dadurch sei der Kanton sowohl für Männer wie für Frauen, die Karriere und Familie verbinden möchten, als Arbeitgeber attraktiv.

Im Auswahlprozess bei der Besetzung einer Kaderstelle sollen die Vorgesetzten laut Auskunft des Kantons ein Augenmerk auf einen möglichst ausgeglichenes Verhältnis zwischen Mann und Frau legen. «Die Vorgesetzten, die für die Rekrutierung verantwortlich sind, sind auf das Thema eines möglichst ausgeglichenen Geschlechteranteils in der Führung sensibilisiert. Zudem achtet der Kanton bei Stellenausschreibungen darauf, dass diese in genderneutraler Form geschrieben sind und sowohl Frauen wie Männer ansprechen. Die Entwicklung im Bereich des Frauenanteils im mittleren Kader zeigt, dass wir damit auf gutem Weg sind.»

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