Nach dem Grundsatz der freien Wahl der Verkehrsmittel setzt sich der KGL für die Gleichbehandlung des privaten und des öffentlichen Verkehrs auf allen Ebenen ein. Absolut zentral sind gute und langfristig stabile Bedingungen für den Wirtschaftsverkehr. Der KGL kämpft für dessen Verbesserung, ohne dass dabei die Kosten für die Unternehmen und ihre Kunden steigen. Für eine nachhaltige Entwicklung von Wirtschaft und Tourismus im Kanton Luzern muss die Infrastruktur bedürfnisgerecht ausgebaut, weiterentwickelt und erhalten werden – und zwar für alle Verkehrsmittel. Die Entwicklung von Mobilität und Verkehrsinfrastruktur erfolgt örtlich unterschiedlich.
Realitätsbasierte Gewichtung in der langfristigen Planung
Für die Luzerner KMU-Wirtschaft sind eine gute Erreichbarkeit und eine effiziente Mobilität von zentraler Bedeutung. Zuverlässige Transportwege sind unabdingbar, auf einem effizienten und zukunftsgerichteten Strassen- und Schienennetz.
Der KGL fordert folglich eine dynamische und ausgewogene Entwicklung aller Verkehrsmittel. Dies unter der Prämisse einer in der langfristigen Planung realitätsbasierten, d.h. auf die herrschenden und prognostizierten Verhältnisse ausgerichteten Gewichtung der verschiedenen Verkehrsträger.

Die Erreichbarkeit hat höchste Priorität
Die Erreichbarkeit der Wirtschaftsstandorte und Arbeitsplätze durch alle Verkehrsträger hat höchste Priorität und ist überall zu sichern und zu fördern. Eminent wichtig sind radikale Vereinfachungen der Bauvorschriften und die Stärkung der Stadt- und Ortskerne mit vorgängig geregelten Verkehrskonzepten, wie beispielsweise Umfahrungen; beim motorisierten Individualverkehr (MIV) liegt der Fokus auf dem wirtschaftlich notwendigen Verkehr.
Die Trennung der Verkehrswege von MIV, ÖV, Velo- und Fussverkehr wird prioritär realisiert, ohne dabei den MIV einzuschränken. Auf die gleiche Weise werden für Velos und E-Bikes sichere Verbindungen realisiert.
Wirtschaftsbedürfnisse: Arbeitsweg, Parkierung und Distribution
Mit dem verstärkten Fokus auf funktionale Räume mit vielfältigem Angebot wird das Verkehrsaufkommen entflochten. Wo sinnvoll und machbar, werden neue dezentrale, flexible Arbeitsformen, -zeiten und -plätze zur Verminderung des Pendlerverkehrs gefördert. Das Parkplatzmanagement ist an zentralen Lagen und zur Verkehrslenkung wichtig, die Berück-sichtigung der Kapazitätsbedürfnisse der Wirtschaft ist dabei zwingend. Die notwendigen Flächen für Distributionsbetriebe an dafür geeigneten Standorten wird gesichert, insbeson-dere auch mit Fokus auf den wachsenden Onlinehandel.

Finanzierung Infrastruktur ist ausreichend
Ebenso wie für die politische, macht sich der KGL auch für die finanzielle Gleichbehandlung des privaten und des öffentlichen Verkehrs stark. Er fordert eine ausreichende Finanzierung zum Ausbau und Erhalt der Strasseninfrastruktur.
Der KGL unterstützt eine grösstmögliche Kostenwahrheit und grundsätzlich eine Reduktion der Querfinanzierung des ÖV.
Schlüsselprojekte Bypass und Durchgangsbahnhof
Das prognostizierte Wachstum der Mobilität kann im Kanton Luzern nur mittels Kapazitätserweiterungen aufgefangen werden. Die Projekte Durchgangsbahnhof (DBL) und Bypass sind deshalb umfassend zu unterstützen und als sich gegenseitig bedingende Schlüsselprojekte vorwärtszutreiben. Die Verkehrsanbindung DBL ist so zu gestalten, dass alle Verkehrsträger effiziente und sichere Zugänge erhalten, insbesondere der MIV. Es handelt sich bei DBL und Bypass um Projekte von überregionalem Charakter, die für die gesamte Zentralschweiz von grösster Bedeutung sind. In Planung und Durchsetzungsarbeit soll der Kanton Luzern als grösster und am stärksten betroffener Standortkanton eine starke Führungsposition wahrnehmen. (KGL)