«Ich kann neue Inputs direkt im Alltag anwenden»

Man hat nie ausgelernt. Sagte sich auch Victorinox-Mitarbeiter Almin Besirovic. Das berufsbegleitende Studium zum «dipl. Techniker Unternehmensprozesse HF», das er am sfb Bildungszentrum in Emmenbrücke absolvierte, beginnt sich bereits auszuzahlen.

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Die Taschenmesser von Victorinox kennt man auf der ganzen Welt. Kaum ein Tourist, der die Zentralschweiz ohne «scharfes» Souvenir aus Ibach verlässt. Doch wie werden sie hergestellt? Einer, der es ganz genau weiss, ist Almin Besirovic (27). Nach der Realschule absolvierte er bei Victorinox die 4-jährige Lehre zum Polymechaniker und war danach in der Produktion für das Einrichten von CNC-Schleifmaschinen, für Unterhalt und Reparaturen, aber auch für Qualitätskontrolle und Koordination von Produktionsaufträgen zuständig. Ein verantwortungsvoller Job. Doch der Goldauer wollte mehr. Ohne expliziten Auftrag begann er, in seiner Abteilung Prozesse zu optimieren. «Ich wollte die Arbeitsplätze der Mitarbeiter effizienter machen», sagt er rückblickend. Und das ist ihm auch ganz ordentlich gelungen. Was ihn motivierte, eine fachliche Zusatzqualifikation in diesem Bereich zu erlangen.

Theorie und Praxis

Auf der Suche nach einer passenden Weiterbildung besuchte Almin Besirovic einige Info-Abende, liess sich persönlich beraten und wurde schliesslich bei der sfb fündig. Die Vorteile gegenüber anderen Instituten: Er konnte die Weiterbildung in Emmenbrücke, 20 Autominuten von seinem Wohnort entfernt, sowie berufsbegleitend machen. «Ich bin kein Vollzeit-Student. Mich reizt die Kombination von Bildung und Arbeit. Auf diese Weise bekommst du neue Inputs, die du sogleich im Arbeitsalltag anwenden kannst.» Für die sfb sprach darüber hinaus die Verknüpfung von Theorie und Praxis. «Die Dozenten stammen fast alle aus der Wirtschaft und wissen genau, wovon sie reden», so Almin.

«Eine anspruchsvolle Zeit»

Mit 23 Jahren startete Almin Besirovic 2016 die Ausbildung zum «dipl. Techniker Unternehmensprozesse HF» und drückte fortan am Freitagabend und Samstag die Schulbank. Während drei Jahren erwarb er neues Knowhow in Prozess- und Qualitätsmanagement, vertiefte aber auch sein betriebswirtschaftliches Wissen. Eine durchaus anspruchsvolle Zeit, wie er rückblickend sagt, zumal er regelmässig noch abends und sonntags lernte und nicht selten auf Kinoabende oder Ausgänge mit Kollegen verzichten musste. Dennoch habe sich der Aufwand mehr als gelohnt. Nicht nur seiner beruflichen Weiterentwicklung wegen. Positiv in Erinnerung behält Almin auch die «höchst kompetenten Dozenten» und den regen Austausch unter den Mitstudierenden. Dadurch habe er einen Einblick bekommen, mit welchen Herausforderungen andere Firmen konfrontiert sind und welche Lösungen sie dafür erarbeitet
haben.

Weiterbildung als Türöffner

Vergangenen Sommer schloss Almin Besirovic sein Teilzeit-Studium erfolgreich ab. Was sich unmittelbar auf seine Funktion und Verantwortung bei Victorinox auswirkte. Heute arbeitet er im Bereich Prozess- und Projektmanagement als sogenannter Project Coordinator. Am Ziel angelangt sei er damit aber keineswegs. Lediglich an einem Etappenziel. Bevor er allerdings eine nächste Weiterbildung anpackt, will er das Gelernte erst mal setzen lassen und Berufserfahrung im neuen Umfeld sammeln. Und seinem Arbeitgeber etwas zurückgeben, der ihn nicht nur finanziell, sondern auch mit flexiblen Arbeitszeiten im Hinblick auf Prüfungen oder Diplomarbeit unterstützt hat.

sfb: 50-jährige Erfolgsgeschichte

1970 spannten der Arbeitgeberverband der Schweizerischen Maschinenindustrie ASM (heute Teil von Swissmem), die Arbeitnehmerorganisationen und der Schweizerische Verband für Betriebsorganisation und Fertigungstechnik SVBG zusammen. Mit dem Ziel, die Weiterbildung der eigenen Fachkräfte selber in die Hand zu nehmen, gründeten sie die Stiftung Schweizerische Fachschule für Betriebsfachleute, kurz sfb. 50 Jahre später ist das sfb Bildungszentrum für Technologie und Management – wie es heute heisst – ISO-zertifiziert und eine der grössten Höheren Fachschulen der Schweiz. Die Bildungszentren befinden sich in Dietikon, Rüti, Winterthur, Emmenbrücke, Zollikofen, Olten, Prilly und Bellinzona.

Praxisorientierte Weiterbildungen

Damit die Maschinen-, Elektro- und Metallindustrie auch in Zukunft auf qualifiziertes Fachpersonal zählen kann, bietet das sfb Bildungszentrum spezialisierte Lehrgänge in den Fachgebieten Prozesse, Logistik, Technik, Energie und Umwelt, Automation sowie Management an. Die Lehrpersonen kommen aus der Praxis und wissen, welche Themen die Industrie morgen beschäftigen werden. Jedes Jahr schliessen rund 400 Studierende erfolgreich eine eidgenössisch anerkannte sfb-Weiterbildung ab, sei es ein Fachausweis, ein HF-Diplom oder ein HF-Nachdiplom. Ab August wird das Angebot um zwei neue Lehrgänge – Techniker/in HF Gebäudeinformatik und Techniker/in HF Maschinenbau – erweitert. Mehr Infos dazu findet man auf der Homepage unter www.sfb.ch.

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