Verkauf von Grundstücken: Entscheidend ist die Strategie

Viele Baulandgrundstücke sind seit mehreren Generationen in Familienbesitz. Soll ein Entwicklungsgrundstück verkauft oder ein eigenes Projekt, zum Beispiel eine Gewerbe- oder Wohnliegenschaft, realisiert werden? Der Entscheid hängt von vielen Faktoren ab.

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Ein Verkaufsvorhaben für ein Grundstück im Familienbesitz benötigt genügend Vorlaufzeit. Je nach Familienkonstellation und Verhältnis ist es von Vorteil, einen neutralen Immobilien-Experten beizuziehen. Bereits die Konstellation der Grundeigentümerschaft ist oft mit schwierigen Themen belastet. Während dem Verkaufsprozess entstehen neue Möglichkeiten, die von den eigenen Bedürfnissen, den finanziellen Mitteln, den baurechtlichen sowie örtlichen Gegebenheiten abhängig sind. Die richtige Strategie ist ausschlaggebend für den Erfolg.

Analyse und Fakten

Durch die frühzeitige Beurteilung kann nicht nur das Potenzial des Grundstücks richtig ausgeschöpft, sondern es können auch Steuereinsparungen realisiert werden. Die Vorabklärungen bilden die Grundlage, um die Vor- und Nachteile abzuwägen und die bestmögliche Strategie auf die Eigentümerschaft und deren Ziele abzustimmen. Die nachfolgende Aufzählung ist nicht abschliessend, es sind auch Mischformen möglich.

Sofortverkauf

Unabhängig vom allfälligen Potenzial soll das Grundstück ohne weitere Vorinvestition verkauft werden. Diese Strategie kommt vor allem zum Zug, wenn der Geldbedarf gross oder der Zeit- und Willensfaktor klein ist und wenn der Erlös vom Grundstück schnell realisiert werden soll. Die Eigentümer haben keine Vorleistungen zu tätigen und gehen kein Entwicklungsrisiko im Zusammenhang mit dem Grundstück ein.

Architekturwettbewerb

Dieses Planungsinstrument gewährleistet eine hohe Qualität der einstigen Überbauung. Das Siegerprojekt dient als Basis für die Erarbeitung eines Gestaltungs- oder Bebauungsplans. Eine frühzeitige Zusammenarbeit mit der Gemeinde lohnt sich, da die Sondernutzungspläne von der Gemeinde respektive vom Kanton genehmigt werden müssen. Der Grundeigentümer geht bei dieser Strategie ein gewisses Risiko ein und übernimmt oft alleinig die Wettbewerbskosten.

Totalrealisierung

Grundeigentümer, die die notwendigen finanziellen Mittel, den Willen und die Risikobereitschaft für die Umsetzung haben, können nach der Genehmigung des Bebauungs- oder Gestaltungsplans sowie des Bauprojekts die Realisierung selbstständig vornehmen. Es besteht zudem die Möglichkeit, die Immobilie als Renditeobjekt zu halten und bewirtschaften, selbst zu bewohnen oder einen Teil als Stockwerkeigentum zu veräussern.

Standard-Verkauf

Die Immobilie bzw. das Grundstück werden mit einem bestimmten Preis öffentlich ausgeschrieben. Je nach Marktsituation kann der Preis noch leicht nach oben oder unten variieren. Diese Variante ist bei allen Verkäufen möglich.

Bieterverfahren

Das Bieterverfahren eignet sich, wenn ein grosser Nachfragemarkt besteht. In der Regel wird das Verfahren in einem zweistufigen Bieterverfahren ausgeführt, wobei nur die Höchstbietenden die Einladung in die zweite Runde erhalten. Dadurch erhöht sich der Druck auf den Interessenten und der Preis seigt. Ein Bieterverfahren erfordert eine klare und strukturierte Kommunikation.

Direkt-Verkauf Investor

Vor allem bei unbebauten Grundstücken können grössere Bauunternehmen, Pensionskassen oder andere Anleger aus dem Beziehungsnetzwerk direkt kontaktiert werden. Wenn ein Investor bereits in ein Nachbargrundstück investiert hat, lohnt es sich, den gleichen Investor zu involvieren. 

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